PCOS ist eine Hormonstörung mit verschiedenen Symptomen:
Eierstöcke mit Zysten (polyzystische Ovarien), seltene/ausbleibende Menstruationsblutung, Haarausfall, Akne, verstärkter Körperbehaarung (Hirsutismus) durch vermehrte männliche Sexualhormone (Androgene), verkürzte zweite Zyklushälfte, zu seltener oder ausbleibender Eisprung (deshalb auch eine eingeschränkte Fruchtbarkeit), Übergewicht, Insulinresistenz, hoher Blutdruckspiegel, hohe Blutfettwerte.
Und die offizielle Therapie? Ernährungsumstellung, Bewegung und/oder Medikament.
Aber was ist, wenn man sich gesund ernährt, Sport macht und trotzdem wird PCOS diagnostiziert?! Schachmatt!!!
Ja…habe ich auch vor ca. zwei Jahre gedacht, wenn ich an einer Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt teilgenommen habe. Er hat die Zysten in den Eierstöcken im Rahmen einer Ultraschall-Untersuchung entdeckt.
In meinem Kopf waren danach natürlich tausende Fragezeichen.
Und JA, man muss nicht übergewichtig sein, die Hormone können trotz eines gesunden Lebensstils schief gehen…
Bevor das bei mir diagnostiziert wurde, ich hatte fast ein Jahr lang keine Menstruation.
Ich glaubte, dass es nicht normal ist, aber ich habe es einfach nicht ernst genommen… alles war wichtiger als diese Sache.
Nach der Diagnose habe ich aber über die letzte Zeit nachgedacht und probierte das Puzzle zusammensetzen. Na ja, ein Umzug nach Ausland, neuer Ort, neue Wohnung, neue Menschen, neuer Job…Keine Familie, keine Freunde.
Ich wollte allen gerecht werden. Neben der psychischen Belastung hatte ich eine extrem körperliche Belastung. Als Trainerin habe ich meine Freizeit zusätzlich (fast nur) mit Sport verbracht und das habe ich extrem gemacht. Und habe regelmäßig Intervallfasten durchgeführt!
Es hat dazu geführt, dass mein Hormonhaushalt komplett durcheinander war.
Vom Frauenarzt habe ich außer der Diagnose nicht so viel Unterstützung bekommen. Er hat mir Ernährungsumstellung und Sport empfohlen (…)
Und natürlich das Medikament Metformin (es wird zur Behandlung des Typ-2- Diabetes eingesetzt und es lässt die Zellen auf das blutzuckersenkende Insulin wieder besser ansprechen.)
Aber es war leider keine Frage nach meinem Lebensstil und es wurde keine Blutabnahme für Hormon Check oder OGTT (oraler Glukosetoleranztest: gibt Hinweise auf eine Insulinresistenz) vorgeschlagen.
Ich bin so aufgewachsen und mich daran gewöhnt, wenn man krank ist, bekommt die Hilfe vom Arzt. Mit der Zeit habe ich aber erkannt, dass ICH einzig und allein für meine Gesundheit tun kann!
Nach kurzem Selbstmitleid habe ich mit der Diät ‘160 g Kohlenhydrate’ gestartet, was ich an der Uni als Ernährungstherapie für PCOS gelernt habe. Nach einer Woche war ich fix und fertig, habe es natürlich aufgehört, weil die Fragen kamen: Bin ich verrückt, woher weiss ich, dass ich Insulinresistenz habe? Es wurde kein Test durchgeführt!!! Und sonst (ganz ehrlich), ich fand die Kalorien/Kohlenhydrate zu zählen immer lebensfremd. (Klar, wenn man Diabetes hat und Insulin spritzt, dann muss mit den Kohlenhydraten ganz genau rechnen.) Aber jeder hat einen anderen und individuellen Kohlenhydratbedarf und ‘160g Diät’ kann einfach nicht bei jedem funktionieren, so ist es!
Deshalb habe ich danach privat den Hormonspiegel testen lassen und einen oralen Glukosetoleranztest auch! Ich konnte dank Blutabnahme ganz viele Sachen ausschliessen: kein Insulinresistenz, keine Schilddrüsenunterfunktion, usw.
In Bewusstsein von meinem Laborergebnis habe ich meine Ernährung umgeändert, mein Leben verlangsamt und eine wunderbare Trainingsmethode erlernt (dafür werde ich immer dankbar sein)! Mein Hauptprogramm war dann jeden Tag das, meinen Körper zu heilen. Nach einem halben Jahr hatte ich wieder eine Ultraschalluntersuchung. Der Arzt hat mir nur das gesagt: „Ich weiß es nicht, was Sie gemacht haben, aber es ist eigentlich egal. Was Sie bis jetzt gemacht haben, machen Sie das weiter!“ Und ja, momentan habe ich keine Zysten…
Der Weg war bis heute nicht einfach, gar nicht und ich muss damit lebenslang zusammenleben, aber ich würde mit niemandem tauschen! Dank meinem PCO-Syndrom habe ich die richtige Richtung von meiner Beruf und mein Lebensziel gefunden. Und ich habe eine Gehilfin für immer, die mich aufmerksam darauf macht, wenn meinem Körper nicht gut geht.
Selbstmedikation ist ein Weg zu uns, unseren Körper besser kennenzulernen.
Ich halte meine Gesundheit in Ehre und tue jeden Tag dafür!
Ich hoffe, Du auch!
Liebste Grüße, csilla